Das Leben in Graufthal mit den Streichhölzern
Das Leben in Graufthal mit den Streichhölzern
Graufthal, ein eigentlich unscheinbares kleines Dorf in den Nordvogesen ist mir ganz zufällig aufgefallen. Bei einer Reiserecherche sah ich Fotos von kleinen Häusern, die mit ihrer blauen Farbe aus einer Felswand leuchteten. Inzwischen weiß ich ein bisschen mehr über die Menschen, die einst dort gelebt haben. Die Wohnungen samt Einrichtung sind als Museum erhalten und zu besichtigen, und ohne, dass man sich entziehen kann, begibt man sich auf eine beeindruckende Reise in die Vergangenheit.
Oberhalb der Häuser sieht man ein weiteres Haus mit drei Fenstern, das nicht blau angestrichen ist. Informationen einer Ausstellung verweisen auf die Streichholzproduktion, die bei den armen Menschen einen breiten Raum einnahm. Niemand musste ausgebildet werden und die Bezahlung war mehr als nur dürftig, obwohl die Arbeit nicht ungefährlich war. Das betraf besonders mitarbeitende Kinder, weil die Streichhölzer in Phosphor getaucht werden mussten. Die Gefährdung für die Menschen in diesen Fabriken war deshalb sehr groß, denn durch die Ausdünstungen entstanden Krankheiten. Auch die Feuergefahr war sehr akut.
1831 in Frankreich und 1832 in Deutschland erkannte man den großen Nutzen und begann mit der Herstellung und dem Vertrieb. Umso nachvollziehbarer wird es, dass die kleine Fabrik in Graufthal oberhalb der Häuser eingerichtet wurde.